Was ist Inflation und Deflation?

Inflation

Einfach erklärt, bedeutet Inflation ein kontinuierliches Ansteigen der Preise für Sachgüter und Dienstleistungen mit gleichbleibenden Geldwert. Logischerweise erhält man demnach für das gleiche Geld heute „mehr“ als in einem Jahr. Gutes Beispiel, das jeder kennt. Der Cheeseburger bei McDonalds.
Früher hat er 1€ gekostet, mittlerweile liegt der Preis bei 1,39€. Das haben wir einzig und allein der Inflation zu verdanken.

Welche Arten der Inflation gibt es?

Es gibt zwei verschiedene Arten der Inflation. Die Angebots- sowie die Nachfrageinflation.

Angebotsinflation:

Wenn die Preise für Rohstoffe (z.B. Öl) steigen, so müssen die Unternehmen ebenfalls die Preise erhöhen, damit sie keine Verluste machen, was zu erhöhten Produktionskosten und steigenden Preisen für die Endverbraucher führt.

Nachfrageinflation:

Wenn die Nachfrage höher ist als das Angebot, ist von der Nachfrageinflation die Rede, da die Unternehmen die Preise variabel erhöhen können. Da die Preise steigen, kann man mit seinem Geld weniger kaufen und ist daher weniger Wert.

Beispiel:

Ein Produkt, das jeder will, wird von so vielen Menschen gekauft, dass das herstellende Unternehmen nicht mehr mit der Produktion hinterherkommt. Da die Nachfrage nun höher ist als das Angebot steigt der Preis für das jeweilige Produkt.

 

Wie wird die Inflation gemessen?

Die Inflation wird mit einem sogenannten Warenkorb gemessen. In diesem befinden sich eine Vielzahl an verschiedenen Gütern. Enthalten sind unter anderem Güter aus den Bereichen Wohnen, Verkehr, Freizeit, Unterhaltung, Kultur, Nahrungsmittel und Möbel. Der Wert des gesamten Warenkorbes sowie der einzelnen Bestandteile wird über einen bestimmten Zeitraum beobachtet sowie protokolliert und mit den Werten der vergangenen Jahre verglichen.

 

Was ist der Unterschied zwischen Inflation und Deflation?

Im Gegensatz zur Inflation sinken bei einer Deflation die Preise. Klingt ja erstmal gut, aber ist auf den zweiten Blick eher schlecht. Das Problem der Deflation ist, damit die gesamte Marktwirtschaft schrumpft. Durch die fallenden Preise, sinken ebenfalls die Einnahmen der Unternehmen, dadurch wird weniger Umsatz gemacht, was zu Zahlungsschwierigkeiten und im schlimmsten Fall in der Insolvenz endet. Ein weiteres Problem der Deflation sind die daraus folgende Arbeitslosigkeit sowie sinkende Löhne!

 

Hyperinflation – Was ist das?

Bei einer Hyperinflation passiert das gleiche wie bei einer normalen Inflation. Nur viel schneller!Die durchschnittliche Inflation liegt bei ca. 2% pro Jahr. Bei der Hyperinflation sind es satte 50% pro Monat!

1923 war in Deutschland die größte Hyperinflation aufgrund der Folgen des Ersten Weltkrieges. Der Staat besaß kein Geld mehr für den Wiederaufbau, also mussten Kriegsanleihen her! Anleihen sind „Kredite“ die der Bürger dem Staat oder Unternehmen für einen gewissen Prozentsatz an Zinsen gewährt.

Da die Regierung Deutschland wieder aufbauen und den Bürgern ihr Geld zurückzahlen musste, druckte sie immer mehr Geld um die Schulden auszugleichen. Da immer mehr Geld im Umlauf war, stiegen die Preise rasant an, sodass im Juni 1923 ein Liter Milch 1440 Reichsmark und ein halbes Jahr später im Dezember 1923 satte 360 Milliarden – ja richtig gelesen, Milliarden! – Reichsmark kostete.

Die Preise sind so schnell angestiegen, dass man sich manchmal ein paar Stunden nachdem man seinen Lohn bekam, schon nichts mehr davon kaufen konnte.

Das Ende der Hyperinflation läutete die Währungsreform 1923/24 ein. Um genau zu sein, am 15. November 1923, da hier die Ausgabe der sogenannten Rentenmark gestartet wurde.

Dennoch hat auch jemand von der Hyperinflation profitiert. Zum einen waren alle, die sich zuvor ein Haus gekauft haben und sich somit verschuldet hatten, schuldenfrei. Zum anderen waren die Kriegsschulden des Staates in Höhe von satten 154 Mrd. Mark nach der Währungsreform auf winzige 15,4 Pfennige geschrumpft.

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